In Braak betreibt die Schleswig-Holstein Netz AG seit rund zwei Jahren ein neues Umspannwerk, welches auch die Stromversorgung und Netzstabilität in Stapelfeld sicherstellt. Und noch ausreichend Kapazität hat, um auch mögliche Photovoltaikanlagen aus der Region an das Stromnetz anzuschließen.
Engpass ist aktuell nicht das Umspannwerk, sondern die Leitung, an die das Umspannwerk angeschlossen ist: Errichtet wurde das Umspannwerk an der Überlandanbindung Glinde/Ahrensburg, welche eine 110.000-Volt-Hochspannungsleitung ist. Damit die Leistung des Umspannwerks vollständig ausgenutzt werden kann, arbeitet die Schleswig-Holstein Netz AG an weiteren Entlastungen im Netz für die 110.000-Volt-Hochspannungsleitung.
Das Umspannwerk steht in Braak im Bereich Birkenwiese an der L92 und kann die Überlandanbindung im Bedarfsfall trennen. Im Umspannwerk selber kommt eine 30 kV Erdleitung an, die zum Umspannwerk in Stapelfeld an der Müllverbrennungsanlage führt, welches den Strom aufnimmt, der aus der Müllverbrennung generiert werden kann.
Je nach Energiebedarf können über das Umspannwerk 30 kV in das Netz eingespeist oder 30 kV bezogen werden. Das Umspannwerk ist komplett redundant ausgelegt und verfügt über zwei rund 74 Tonnen schwere Transformatoren, die den Strom zwischen den unterschiedlichen Spannungsnetzen transferieren. Um eine gleichmäßige Abnutzung sicherzustellen, wechseln sich die beiden Transformatoren monatlich im Betrieb ab.
Das Werk ist auf dem neuesten technischen Stand. Sollte es doch einmal zu einer Störung kommen und etwa das Öl aus den Transformatoren austreten, befindet sich unter jedem Transformator ein Auffangbecken, damit das Öl nicht in die Umwelt gelangt. Auch für den Fall eines Stromausfalls ist man gewappnet: Das Umspannwerk verfügt über einen Batteriespeicher, der im Falle eines Blackouts dafür sorgt, dass das Umspannwerk 72 Stunden lang weiter betrieben werden kann und die Stromversorgung wieder angefahren werden kann.