
Die Gemeindevertretung Stapelfeld befasst sich nächste Woche Montag mit dem Anliegen von Eltern, die fordern, dass Stapelfeld einem Schulverband für weiterführende Schulen beitritt. Rechtlich muss jede Gemeinde in Schleswig-Holstein einem Schulverband angehören, was in Stapelfeld durch den Schulverband gemeinsam mit Braak und Brunsbek gegeben ist. Allerdings betreibt der Schulverband nur die Grundschule in Stapelfeld, womit für die Schülerinnen und Schüler kein Anspruch auf einen Platz an einer bestimmten weiterführenden Schule besteht.
Für das Schuljahr 2022/2023 wurden Kinder am Emil-von-Behring-Gymnasium in Großhansdorf erst nach dem Widerspruch einiger Eltern bei der Schulaufsichtsbehörde vom Kreis Stormarn aufgenommen. Hintergrund sind Kapazitätsprobleme, weshalb für das Gymnasium z. B. folgende Aufnahmekriterien festgelegt wurden:
- Wohnsitz im Schulverband (derzeit Großhansdorf, Siek und Hoisdorf)
- Geschwisterkinder
- Losverfahren
Derzeit wird für das Schuljahr 2024/2025 erneut ein Engpass erwartet, wenn nur maximal 116 Kinder am Emil-von-Behring-Gymnasium aufgenommen werden können. In den anderen Schuljahren bis zum Schuljahr 2027/2028 sind jährlich 145 Anmeldungen möglich. Für die Friedrich-Junge-Schule in Großhansdorf (Aufnahmekapazität 78 Schülerinnen und Schüler) wird bis zum Schuljahr 2027/2028 kein Engpass erwartet.
„Für eine Aussage zu den folgenden Schuljahren bedarf es eines aktualisierten Schulentwicklungsplanes“, erklärt Sven Gruß, Schulverbandsvorsteher Großhansdorf. „Die nächste Aktualisierung des Schulentwicklungsplanes ist für das Jahr 2025 geplant.“
Damit Stapelfeld dem Schulverband Großhansdorf beitreten kann, müssen „2/3 der satzungsgemäßen Anzahl der Schulverbandsvertreter/-innen zustimmen“, so Sven Gruß weiter. Außerdem bedarf es „eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen dem Schulverband Großhansdorf und der Gemeinde Stapelfeld“.
Bisher hat sich Stapelfeld gegen einen Betritt ausgesprochen. Begründet wird dies damit, dass Eltern Wahlfreiheit haben, an welcher Schule sie ihr Kind anmelden. Im Schuljahr 2022/2023 geht zwar der größte Anteil (46) der Schülerinnen und Schüler aus Stapelfeld auf weiterführende Schulen in Großhansdorf, das sind aber nur 34 Prozent aller Schülerinnen und Schüler aus Stapelfeld auf weiterführenden Schulen. Im Schuljahr 2021/2022 waren es nur 31 Kinder, die in Großhansdorf beschult wurden. Der Größte Anteil mit 47 wurde damals in Hamburg beschult.
Darüber hinaus würden die Kosten für die Gemeinde vermutlich steigen, weil Stapelfeld als Mitglied im Schulverband Großhansdorf sich an den tatsächlichen Kosten anteilig beteiligen muss, was heute nicht der Fall ist. Weil generell die Schulaufsichtsbehörde die Kinder einer Schule zuweisen kann, sah Stapelfeld bisher keine Notwendigkeit, einem Schulverband für weiterführende Schulen beizutreten.
Dies wird nun am Montag ab 19 Uhr in der Kratzmannschen Kate noch einmal diskutiert. Weitere Themen auf der Tagesordnung sind die „Beratung über Erstattung von Elternbeiträgen für die KiTa Stapelfeld während außerordentlicher Gruppenschließungen“ sowie die Schaffung eines Ausbildungsplatzes in der KiTa Stapelfeld. Hier gibt es die gesamte Tagesordnung.