
Der Weiterbau der Mono-Klärschlammverbrennungsanlage in Stapelfeld wird für zwei Jahre pausiert. Dies teilte der Betreiber EEW Energy from Waste GmbH (EEW) am Freitag mit. Als Gründe nannte er Lieferengpässe und die gestiegenen Baukosten, außerdem gäbe es eine Marktunsicherheit, weil Kläranlagenbetreiber weiter auf eine landwirtschaftliche Verwertung setzen würden und zudem die Erlöse bei der Klärschlammverwertung eingebrochen seien.
Die Investitionskosten seien daher um bis zu 50 Prozent gestiegen, während die zu erwartenden Erlöse aus dem Klärschlammmarkt drastisch eingebrochen seien, so die EEW. „In weniger als fünf Jahren müssen deutschlandweit die gesetzlichen Vorgaben für die Klärschlammverwertung erfüllt und Phosphor zurückgewonnen werden“, appelliert EEW CEO Timo Poppe an die Kläranlagenbetreiber. Bis 2029 müssen Kapazitäten für die thermische Verwertung und das Phosphorrecycling aufgebaut werden. Millioneninvestitionen, für die es derzeit an Planungssicherheit fehlt. Jede Ausschreibung am Markt stärkt die nötige Investitions- und Planungssicherheit und erhöht die Wahrscheinlichkeit, solche Projekte zeitgerecht umzusetzen.
Ursprünglich war mal geplant, die Anlage bereits 2022 in Betrieb zu nehmen. Um aber wenigsten die neue Müllverbrennungsanlage noch in diesem Jahr in Betrieb nehmen zu können, hatte EEW schon vor längerem Entschieden, sich auf den Bau der Müllverbrennungsanlage zu fokussieren. Die Pause des Weiterbaus sei für zwei Jahre vorgesehen. „Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, aber die derzeitigen Marktbedingungen und die erheblichen Kostensteigerungen lassen momentan keine andere wirtschaftliche und unternehmerisch verantwortungsvolle Wahl zu“, erläutert Timo Poppe. „Die Projektunterbrechung werden wir intensiv dafür nutzen, unsere Ausgangsposition sowohl auf der Investitions- als auch auf der Marktseite zu verbessern und eine für die EEW-Gruppe wirtschaftlich tragfähige Lösung zu finden. Unser Ziel ist und bleibt, für die Klärschlammerzeuger in Schleswig-Holstein einen umwelt- und ressourcenschonenden Verwertungsweg eröffnen zu können.“